Amselsterben (Usutu Virus) / Mögliche Gefahr durch tote Amseln:
Die Amsel ist einer der häufigsten Besucher im Garten. Im August und September 2011 konnte man in Süddeutschland (vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz) einen merklichen Rückgang
der Amselpopulation feststellen. Dieser Rückgang wird auf das tropische Usutu Virus zurückgeführt. Das Usutu Virus konnte auch bei toten Staren, toten Sperlingen (Haussperling / Feldsperling) / Spatzen und toten Kanarienvögeln nachgewiesen werden.
Usutu Virus Übersicht: Das Usutu Virus ist ein Virus, daß ursprünglich aus Afrika stammt. Durch Stechmücken wird das Usutu Virus auf Vögel, Säugetiere oder auch auf den Menschen übertragen.
Bei Vögeln führt das Usutu Virus in der Regel zum Tod. In Europa führte dies zu Vogelsterben in der Schweiz, Österreich, Spanien, Italien und in Ungarn. Bei Menschen löst das Virus Kopschmerzen, Hautausschlag und
Fieber aus. In Europa gab es zum Beispiel die Erkrankung eines Menschens in Italien.
Infektionsweg - wie sich die Amsel mit dem Usutu Virus ansteckt: Die Amsel infiziert sich vor allem durch den Stich einer infizierten Stechmücke. Das Amselsterben dürfte daher mit dem Ende
der warmen Jahreszeit enden, da dann keine Stechmücken mehr fliegen. Im Frühjahr kann es zu einem weiteren Amselsterben kommen. Das Amselsterben wird so lange weitergehen, bis die Amseln immun gegen das Usutu Virus
geworden sind. Erkrankte Amseln erkennt man unter anderem an einem Amseluntypischen Gesang.
Ansteckungsgefahr für den Menschen durch das Usutu Virus: Da das Usutu Virus in erster Linie Tiere befällt, ist die Ansteckungsgefahr für den Menschen gering. Sie kann aber auch nicht
ausgeschlossen werden. Eine nachgewiesene Infektion eines Menschen ereignete sich im Jahr 2009, als ein Mensch in Italien infiziert wurde. Gefährlicher ist für den Menschen das West-Nil-Virus, das mit dem Usutu
Virus verwandt ist und auch durch Stechmücken übertragen wird.
Tote Amsel gefunden - Vorbeugende Maßnahmen: Wenn man eine tote Amsel im Garten findet, sollte man sie sicherheitshalber nur mit Einweghandschuhen anlangen und sie in einer Plastiktüte
verstauen. Die tote Amsel sollte man im Hausmüll entsorgen oder zur Untersuchung einschicken. Untersucht werden die toten Amseln unter anderem vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg. Nähere Informationen erhalten
sie auch beim NABU. Nachdem man die tote Amsel in der Plastiktüte verstaut hat sollte man die Hände waschen und desinfizieren.
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